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Schuster bleibt bis 2016

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Bild: nur-der-scf.deAm 7. Februar kündigte Julian Schuster gegenüber dem kicker eine „zeitnahe Entscheidung“ über seine Zukunft an. Am 18. Februar kam nun die Nachricht, dass er seinen zum Ende der Saison auslaufenden Vertrag bis 2016 verlängert hat. Bei den Fans wurde die Mitteilung mit verhaltenem Wohlwollen aufgenommen. Der Grundtenor: Schuster hat dem SC wertvolle Dienste geleistet, wird aber wahrscheinlich nicht mehr an seine besten Zeiten anknüpfen können und daher seine liebe Not haben, sich seinen Stammplatz zurück zu ergattern.

Julian Schuster hat es nie wirklich zum Publikumsliebling in Freiburg gebracht. Ein Grund dafür mag sein, dass er nie in einer Weise auf die Fans zugegangen ist wie beispielsweise Oliver Baumann, der nach dem Spiel auch mal in die Kabine rennt, um die Mannschaft noch mal vor die Nordtribüne zu holen. Dafür dürfte sich der eine oder andere noch ganz gut daran erinnern, wie Schuster nach dem letztjährigen Pokalsieg in Karlsruhe wütend gestikulierend auf die Fans zuging und danach mit der Mannschaft in der Kabine verschwand, da im Gästeblock Bengalos gezündet wurden. Ein weiterer Grund für das eher kühle Verhältnis zwischen Schuster und den Fans dürfte aber auch sein, dass einiges an taktischem Verständnis nötig ist, um Schusters fußballerische Rolle angemessen zu würdigen.

Momentan steht vor allem eine Personalie vor Schuster: Matthias Ginter, der zwar in der Innenverteidigung zuhause ist, von Streich aber auch schon im offensiven Mittelfeld und sogar im Sturm eingesetzt wurde und der auf Schusters Position im defensiven Mittelfeld eine klasse Figur abgibt. Ginter interpretiert seine Aufgabe dabei ähnlich wie Schuster eher als Ballverteiler, der sich viele Bälle in der Innenverteidigung abholt, während sein Gegenstück Gelson Fernandes eher die Rolle des vor der Saison nach Bremen abgewanderten Makiadi als zweikampfstarker Balleroberer ausfüllt.

Auch Schuster und Ginter können zusammenspielen, Coquelin und Höfler sind ebenfalls Optionen für das defensive Mittelfeld, aber momentan ist die Frage wohl eher, wer von den beiden erstgenannten neben Fernandes aufläuft. Für Schuster gibt es als Alternative lediglich die Bank, während Ginter, falls er nicht im defensiven Mittelfeld spielt, als Innenverteidiger gesetzt ist. Es ist allerdings fraglich, ob Ginter in der nächsten Saison noch in Freiburg unter Vertrag stehen wird. Der 20-jährige Träger zweier Fritz-Walter-Medaillen in Gold ist heiß umworben und dürfte dem Sportclub, da es keine Ausstiegsklausel gibt, im Falle eines Wechsels eine Ablöse in zweistelliger Millionenhöhe einbringen. Borussia Dortmund ist an Ginter, der noch dazu BVB-Fan ist, sehr interessiert.

Und wenn Ginter gehen sollte, wird Schuster auf einmal wieder sehr wichtig für uns. Auch im – in meinen Augen unwahrscheinlichen – Falle eines Abstiegs, der mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit einen Verkauf von Ginter zur Folge hätte, dürfte Schuster sich seinen Stammplatz zurückerobern. Natürlich vorausgesetzt, der neue Vertrag gilt auch für die zweite Liga, wovon ich allerdings ausgehe. Eine Sache darf man auch nicht vergessen: Julian Schuster ist der von den Spielern gewählte Kapitän einer sportlich und vor allem menschlich funktionierenden Mannschaft. Einer, der nicht muckt, wenn er auf die Bank muss und für den Zusammenhalt der Mannschaft enorm wichtig ist. Daher: Julian, danke für die Vertragsverlängerung und auf zwei weitere Jahre erste Liga!

Bild: nur-der-scf.de


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